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Lernen im Stadion - ganz inklusiv

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Jugendliche und ein erwachsener Torwart stehen auf dem Platz und strecken die Hände in die Luft.

Als erster Bundesliga-Verein eröffnete Borussia Dortmund 2009 den "Lernort Stadion". Das Ziel: Schüler für gesellschaftliche und politische Themen sensibilisieren. Ab sofort ist das Angebot in Dortmund auch inklusiv. Neben barrierefreien Räumlichkeiten und Lehrstoffen wird das Thema Inklusion auch inhaltlich thematisiert.

Ein Junge in der U-Bahn. Zwei Halbstarke kommen vorbei, wollen sein Handy. Sie fangen an zu schubsen und zu treten. "Was würdest du tun? Wie kannst du in einer solchen Situation helfen?" fragt Johannes Böing vom BVB Lernzentrum an diesem Morgen. Vor ihm sitzen etwa 20 Mädchen und Jungen der siebten Klassen der Berger Feld Gesamtschule und der Glückauf-Schule aus Gelsenkirchen. In den Gesichtern Aufmerksamkeit, die Situation scheinen viele so oder ähnlich schon mal miterlebt zu haben.

Themen, die alle angehen

Es geht um das Thema Zivilcourage in diesem gelb-schwarz hergerichteten Raum unterhalb der Südtribüne im Dortmunder Allerheiligsten – dem Signal Iduna Park. Borussia Dortmund war 2009 der erste Bundesliga-Verein, der einen "Lernort Stadion" für Schüler eröffnete. Der Plan so einfach wie wirksam: Die Faszination des Bundesliga-Stadions nutzen, um mit Jugendlichen über anspruchsvolle Themen aus der Politischen Bildung ins Gespräch zu kommen.

Dortmunder Projekt als "Leuchtturm"

Seitdem sind insgesamt zwölf Lernorte in Bundesliga-Stadien entstanden. "Ein Leuchtturm unserer Arbeit", sagt Stefan Kiefer. Der Vorstandsvorsitzende der Bundesliga-Stiftung ist an diesem Morgen zusammen mit Borussia Torwart-Legende Teddy de Beer und Aktion Mensch-Vorstand Armin v. Buttlar nach Dortmund gereist, um der Lerneinheit über Zivilcourage zu lauschen. Dank einer Partnerschaft mit der Aktion Mensch können die zwölf Lernzentren nun inklusiv arbeiten.

"Besondere Verantwortung"

Und so übersetzt an diesem Morgen (19.05.2015) ein Gebärdensprach-Dolmetscher die Lerneinheit für eine Handvoll hörgeschädigter Mädchen und Jungen der inklusiven Gesamtschulklasse. "Die Bundesliga hat da eine besondere Verantwortung, wenn es um Inklusion geht", so Kiefer. Und Borussia-Dauerkartenbesitzer Armin v. Buttlar stellt die besondere Leidenschaft in diesem Verein heraus: "In Dortmund herrscht eine so große Euphorie. Das ist eine tolle Plattform für das Thema Inklusion. Dieser inklusive Lernort hier in Dortmund kann dazu beitragen, dass sich Mädchen und Jungen mit und ohne Behinderung ganz natürlich begegnen!" Künftig sollen auch die Lerninhalte um das Thema Behinderung und Inklusion erweitert werden.

Training, Rollenspiele und Emotionen

Für Torwart-Legende Teddy de Beer, der zum Abschluss noch eine kleine Übungseinheit mit den Jugendlichen auf dem Rasen hinlegt, ein guter Plan. Er sagt: "Schauen wir doch nicht immer zuerst auf den Rollstuhl. Viel wichtiger ist doch der Mensch, der drinsitzt!"

Die Jugendlichen aus Gelsenkirchen jedenfalls haben an diesem Tag in Rollenspielen erarbeitet, wie man einem zur Seite stehen kann, der bedroht wird. Ein Mädchen sagt: "Nicht alleine hingehen, Hilfe holen. Aber etwas tun kann jeder." Der Lernort Stadion: Mal einen Tag ohne Schule an einem Ort voller Emotionen. Und das ab jetzt auch noch inklusiv.

 

Pressemitteilung: Teddy de Beer, die Aktion Mensch und die Bundesliga-Stiftung setzen sich für Inklusion im Lernort Stadion ein

mehr zum Projekt "Lernort Stadion" auf den Seiten der Robert Bosch Stiftung

Infos zum "Lernort Stadion" bei der Bundesliga-Stiftung

Themenfeld Inklusion und Sport

Ein Gebärdensprachdollmetscher hebt die Hände, im Hindergrund sitzen Jugendliche auf einer Bank und sehen zu.Sechs Herren stehen hinter Stehtischen in einer Gesprächsrunde.Ein Junge mit Hörgerät im Vordergrund, viele Kinder im Hintergrund auf einem Sportplatz. Sie spielen Fußball.Ein Mädchen im Rollstuhl, um sie herum drei Jugendliche ohne Behinderung.Gruppenbild von Jugendlichen beim Lernort Stadion.Jugendliche und ein erwachsener Torwart auf dem Spielfeld. Sie strecken die Arme in die Luft.

(Sascha Decker)


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