In Wesseling werden Kunden mit Mobilitätseinschränkung direkt von der Tafel beliefert. Das in der Region einzigartige Projekt wird möglich durch die Mithilfe von Menschen mit geistiger Behinderung, die die Lebensmittel abholen, sortieren und ausliefern.
Tafeln gibt in Deutschland inzwischen rund 900 - mit über 3.000 Ausgabestellen. Die Wesselinger Tafel, unweit von Köln, ist eine davon und doch etwas Besonderes. Hinter der schmucklosen Fassade des AWO-Hauses am Rheinufer, in dem die Tafel untergekommen ist, startete 2009 ein innovatives Projekt, das gleich in mehrfacher Hinsicht auf Inklusion setzt. Die Rollende Tafel beliefert einmal im Monat rund ein Dutzend Kunden, die aufgrund von körperlichen Einschränkungen die Ausgabestelle der Tafel nicht selbst besuchen können. Dieses Wochenend-Engagement stemmen sechs Menschen mit geistiger Behinderung. Möglich ist dieser Einsatz durch eine Kooperation mit der Jugend- und Behindertenhilfe Michaelshoven und der Koordinations-, Kontakt- und Beratungsstelle Wesseling. Die Freiwilligen sind bei der Abholung der Lebensmittel bei lokalen Einzelhändlern und Supermärkten dabei, verladen die Kisten, sortieren die Lebensmittel und liefern diese mit dem Kühlwagen der Tafel aus. Dieser wurde zur Hälfte vom Bundesverband Deutsche Tafeln mitfinanziert, der von der Rollenden Tafel begeistert war. Immer mit dabei: ein Betreuer, der die Freiwilligen begleitet und die Vorsitzende der Tafel, Angelika Schaefer.
Damit möglichst viele Menschen von dem Angebot erfahren, legt die Tafel Flyer in Apotheken und Beratungsstellen aus und setzt auf Mund-zu-Mund-Propaganda. Die Wesselinger Tafel hat mit ihrem besonderen Engagement in den letzten Jahren diverse Ehrenamtspreise erhalten.
Wer Interesse hat, sich ebenfalls bei einer Tafel zu engagieren, findet in der Freiwilligendatenbank zahlreiche Angebote. Einfach den Begriff "Tafel" in die Volltextsuche eingeben.
(Autor: Henrik Flor)