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Mehr Inklusion in der internationalen Jugendarbeit

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Vier lachende Kinder liegen auf einer Wiese

Bericht über den Fachtag "International inklusiv" der Fachstelle für Internationale Jugendarbeit IJAB

Inklusion hört nicht auf dem Schulhof auf - im Gegenteil. Auf Zeltlagern oder in Workcamps, die allen Spaß machen, finden Kinder mit und ohne Behinderung oft leichter zusammen. Nun wollen Fachkräfte aus der internationalen Jugendarbeit dabei auch Grenzen überschreiten - im wahrsten Sinne des Wortes.

Jugendprojekte, die international und zugleich inklusiv sind? Klingt nach viel Arbeit für die Organisatoren - und ist es garantiert auch. Allein daran liegt es aber nicht, dass die inklusiven Angebote in der Internationalen Jugendarbeit so rar sind: Hier mal ein Jugendcamp, dort ein Kulturprojekt, hin und wieder ein Schüleraustausch ... Einige Gründe dafür haben die Teilnehmer des Fachtags "International Inklusiv - Ansätze für mehr Inklusion in der Internationalen Jugendarbeit" am 11. Dezember in Hannover zusammengetragen.

Noch zu viele Gründe

Einer ist: Die 35 anwesenden Fachkräfte aus der Jugendarbeit, aus den Verbänden sowie aus Training und Beratung fühlen sich als Einzelkämpfer in ihrem Bemühen um inklusive Projekte mit Partnern aus aller Welt. Zu zögerlich sind viele Veranstalter - weil sie bislang kaum Erfahrung in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung haben. Aber, Punkt 2, auch bei den Jugendlichen gibt es Ängste, ebenso bei den Eltern, die ihre Kinder ja loslassen müssen. Drittens geht es natürlich um das Geld: Förderung funktioniert oft nach dem Prinzip "entweder/oder". Das heißt: Nicht alle Teilnehmer eines Jugendprojekts können gefördert werden, sondern dann nur diejenigen mit Behinderung (bzw. die ohne - je nach Antrag). Oder nur die aus dem Inland, aber nicht die Teilnehmer aus dem Ausland. Und viertens: Es ist nicht so leicht, überhaupt Partner im Ausland zu finden.

Aufklären, Chancen zeigen, Partner suchen

Was zu tun ist, liegt also auf der Hand: Über Behinderung aufklären, Ängste nehmen, zeigen, welche Chancen die außerschulische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen für Inklusion bildet. Und: ein Netzwerk knüpfen. Die Teilnehmer des Fachtags haben in Hannover damit begonnen und zudem die Idee aufgebracht, gezielt Reisen in andere Länder zu unternehmen, um potenzielle Partner zu suchen. Passend dazu will die Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland (IJAB), die den Fachtag ausgerichtet hat, im nächsten Jahr auch Referenten aus dem Ausland einladen.

Austausch und Zusammenarbeit nötig

Außerdem wollen Fachkräfte aus der Internationalen Jugendarbeit und die IJAB mit Trägern der Behindertenhilfe und Pädagogischen Instituten an den Hochschulen zusammenarbeiten. Denn die Fachkompetenz zum Umgang mit Menschen mit Behinderung kann man sich schließlich auch ins Haus holen. Das zeigen laufende internationale Jugendprojekte wie an der Jugendbildungsstätte Nordwalde, wo Studierende der Uni Münster Workshops und Camps persönlich und wissenschaftlich begleiten.

Ein guter Ansatz - aber mehr Ideen und mehr Projektpartner werden dringend gesucht ...


Linktipps:
Mehr Infos zum Fachtag "International Inklusiv - Ansätze für mehr Inklusion in der Internationalen Jugendarbeit" in Hannover
Vom Auftrag zum Aufbruch. Ein Blogbeitrag von Christian Schmitz über die Fachtagung "Auftrag Inklusion - Perspektiven für eine neue Offenheit in der Kinder- und Jugendarbeit"
"Nix Besonderes". Ein Blogbeitrag von Stefanie Wulff über Inklusion bei den Pfadfindern
Inklusive Ferienfreizeiten mit Disco und Gebet. Ein Blogbeitrag von Eva Keller über Ferienangebote der ZWST für Jugendliche mit Behinderung
Inklusive Reisen mit Sterntal. Ein Blogbeitrag von Eva Keller über einen Anbieter aus Berlin, der ganz unterschiedliche Jugendliche gemeinsam in die Welt schickt

(Autor: Eva Keller)


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