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Starthilfe für Helden

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Mehrere junge Leute sitzen in einem Kellerraum an zwei Tischen.

Gerade kleine Initiativen und Projekte können sich selten professionelle Beratung leisten. Hier springt der Verein „Heldenrat“ ein. Seine Mitglieder setzen sich mit Nonprofits zusammen und suchen nach Lösungen für deren Herausforderungen. Patrick Bungard ist „Heldenberater“ aus Köln und hat ein studentisches Projekt unterstützt.

Was macht ein kleiner Verein, der Schwierigkeiten hat, seine Mitglieder zu organisieren? Was kann die Bürgerinitiative tun, die sich nicht einig wird, welche Prioritäten gesetzt werden sollen? Wie kann man mit Ehrenamtlichen ein professionelles Fundraising aufziehen? Der Verein Heldenrat sucht mit Engagierten nach Lösungen für diese und andere Herausforderungen. Die ehrenamtlichen Berater, die inzwischen in Berlin, Hamburg, Köln, Bremen, Lüneburg und Kiel am Start sind, helfen speziell kleinen, jungen Organisationen aus der Klemme. Und sie tun dies ganz anders als klassische Unternehmensberater. Patrick Bungard vom Kölner Heldenrat beschreibt das Vorgehen so: „Wir gehen davon aus, dass die Lösung zu jedem Problem im Verein oder in der Initiative bereits vorhanden ist. Wir verstehen uns als Moderatoren, die die richtigen Fragen stellen, aber keine fertigen Antworten mitbringen.“

Erste Hilfe bei Wachstumsschmerzen

So geschehen mit der studentischen Initiative „Refugee Law Clinic Cologne“. Hier haben sich Jura-Studierende zusammengeschlossen, die kostenlos Flüchtlinge und Asylbewerber beraten. Der junge Verein konnte sich über einen rasanten Zulauf freuen. Weil nun viel mehr Freiwillige koordiniert werden mussten und der Austausch im Team komplexer wurde, sollten Prozesse und Struktur angepasst werden. 

Nachdem sich der Verein an Heldenrat gewandt hatte, organisierten Patrick Bungard und Tom Leppert, einer der Gründer der Beratungstruppe, zwei Workshops. Am ersten Abend erarbeiteten die Teilnehmer selbst, wo eigentlich der Schuh drückt. Im nächsten Schritt wählten sie eine der Herausforderungen aus, Kleingruppen erarbeiteten Lösungsansätze, die sie dann diskutierten. Am Ende stand die Entscheidung für einen Lösungsansatz, der später vom Team umgesetzt wurde. Die zwei Abende halfen dabei, aus einem Verein mit den üblichen Wachstumsschmerzen eine gut geölte Organisation zu machen.

Das Ziel: sich überflüssig machen

Patrick Bungard hat früher als Unternehmensberater gearbeitet, dann in einer Firma die Abteilung für Unternehmerische Gesellschaftsverantwortung (CSR) aufgebaut und sich intensiv mit der Entwicklung von gemeinnützigen Organisationen beschäftigt. Ein solcher Hintergrund ist aber keinesfalls Voraussetzung für eine Mitarbeit bei Heldenrat. Dort engagieren sich auch Uni-Absolventen, Sozialarbeiter oder ein Jongleur. Angehende „Heldenberater“ sollten vor allem bereit sein, viel zu lernen. Die Ausbildung erfolgt nämlich nach dem Prinzip „Learning by Doing“. Patrick Bungard: „Für uns ist die Motivation entscheidend und die Bereitschaft, auch mal ins kalte Wasser zu springen.“ Natürlich sollte man sich auch mit dem ungewöhnlich klingenden Ziel des Heldenrats identifizieren: sich selbst als Berater möglichst schnell überflüssig zu machen.

Inklusion bedeutet, dass jeder Mensch nach seinen individuellen Möglichkeiten selbstbestimmt leben und am gesellschaftlichen Leben teilhaben kann. Dieses selbstverständliche Miteinander erreichen wir nur, wenn sich möglichst viele Menschen für eine inklusive Gesellschaft einsetzen und sie mitgestalten – zum Beispiel durch freiwilliges Engagement. Die Aktion Mensch bietet mit ihrer Freiwilligen-Datenbank einen Überblick über die zahlreichen Möglichkeiten: Menschen mit und ohne Behinderung können aus mehr als 13.000 Angeboten  das passende Engagement auswählen.

Weitere Ideen für inklusives Engagement finden Sie in der Freiwilligen-Datenbank.
 

Linktipps:

400 Überstunden in einer Nacht. Wie 40 Kreative eine Nacht lang für Nonprofits anpackten.

Give Camp – IT-Profis helfen Non-Profits.

(Henrik Flor)


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